Jedes Jahr um diese Zeit kriecht der Winter nicht nur in meine Knochen, sondern auch in mein Herz. Die Tage sind so unglaublich kurz und zwischen der Dunkelheit von Taganbruch und Abend liegt dieses merkwürdige Helldunkelgrau, das wohl jedem auf's Gemüt schlägt. Und jedes Jahr um diese Zeit genügt mir nichts, genüge ich mir selber nicht, da will ich alles und schaffe doch gefühlt nichts davon.
Das mag ich nicht. Und ich will das auch nicht mehr. Möchte endlich akzeptieren können, dass ich niemals perfekt sein kann. Also habe ich mit allem auseinandergesetzt, was mein Leben und Denken derzeit bestimmt und versucht, nicht alles in diesem Helldunkelgrau zu sehen. Wie das geht? Man muss ehrlich zu sich selber sein. Sehr ehrlich. Und muss sich selber Dinge eingestehen, die man lieber nie ins Gesicht gesagt bekommen möchte. In dem Prozess des Versuchs einer Besserung stellte es sich als äußerst hilfreich heraus, sich bloß nicht zu hohe Ziele stecken. Alles besser oder gar perfekt von jetzt auf gleich? Blöde Idee! Dann ist man ganz schnell wieder auf Null, weil am Boden. Lieber langsam und stetig, wie bei einem gemütlichen Spaziergang. Und sich hin und wieder erlauben, auch mal stehen zu bleiben, trotz allen Drucks, und an etwas Schönes zu denken und/oder etwas zu bewundern.
Und über was genau habe ich mir Gedanken gemacht? Über vieles. Und weil es der Voll- ständigkeit halber dazu gehört, schreibe ich ein paar dieser Punkte auf.