Hassliebe? Bildbearbeitung!


Aufgrund eines Projektes, bei dem ich Jugendlichen Grundlagen in Grafikdesign und Fotografie beibringe und eines Threads in einem Blogger-Forum, beschäftigte ich mich in letzter relativ viel mit den Vor- und Nachteilen digitaler Bildbearbeitung. Und da ich das Thema für mich und auch grundsätzlich wichtig halte, hier ein paar Zeilen, was ich darüber so denke.

Was denkt ihr über Bildbearbeitung? Ist sie ein Fluch oder ein Segen?

ES BEGINNT MIT RAW
Bildbearbeitung fängt für mich persönlich schon mit der Entscheidung an, beim Fotografieren im RAW-Format, statt nur als JPEG abzuspeichern. Ich weiß, was ich später im RAW Converter noch korrigieren oder generell beeinflussen kann, um Bilder meinen Vorstellungen anzupassen. Das geht hier nicht nur generell in Sachen Einstellung zügig und praktisch verlustfrei, man kann sogar seinen Workflow enorm beschleunigen, indem man ein Bild einer Serie anpasst und diese Einstellungen auf alle anderen Aufnahmen anwendet. Ähnliches ist auch (begrenzt) in Photoshop selber möglich - ich spare also Zeit beim Optimierungsprozess meiner Aufnahmen indem ich ihn eben automatisiere. Das heißt für mich ja, dass ich in kurzer Zeit mehr Aufträge erledigen und somit auch schnell wieder neue annehmen kann. Generell ja schon mal ein fettes Plus!

Vor ein paar Wochen schon hier gepostet, meinen "Prozess in Grün": Verändern von RAWs im Converter ist Bildbearbeitung im wortwörtlichen Sinne, vor allem aber zur Optimierung gedacht.

HANDWERK GEGEN DEN REST DER WELT

Jetzt kommen wir aber kurz zum wirtschaftlichen Aspekt - der Druck auf den Arbeitnehmer (hier eben der Fotograf) erhöht sich auch enorm, weil der Auftraggeber irgendwann raushat, dass viel mehr und alles schneller möglich ist. Das bedeutet meiner Ansicht nach eine gewisse Geringschätzung des Handwerks Fotografie an sich. Privat muss ich häufig Dinge über mich ergehen lassen wie "Ist ja egal, machste ja in Photoshop schön, ne?" oder "Machst du mich bitte schlanker? Ist ja nur ein Klick!". Das ist wirklich nicht nice. Mal nett ausgedrückt. Manche erwarten, dass ALLES geht. Natürlich zum geringen Preis, weil es angeblich der ominöse eine Klick im Programm ist! Erklärungen, dass dem nicht so sei und dass ich überdies meinen Auftrag der Dokumentation beispielsweise nicht als Auftrag zur Verfälschung des echten Lebens sehe, entlocken meist nur ein müdes "Aha." Gefolgt von der Frage, ob ich etwas extra haben wollte zum Entfernen diverser Makel. In jedem Foto. Ja, nee. Manchmal kommt es mir dann gerade so vor, als würde mein Bildbearbeitungsprogramm nicht für mich arbeiten - sondern gegen mich.

OH SCHICK, DIE OMA-OPTIK
Übrigens fallen "Instagram" und Konsorten natürlich auch unter Bildbearbeitung. Und gleichzeitig verabschiedet sich manches Mal auch die Mündigkeit des Betrachters. Warum, dazu komme ich gleich. Erstmal vorneweg: Ich liebe Instagram, weil ich tierisch auf die Filter stehe, das quadratische Format wie früher bei den Rollfilmen und das Feedback, dass man durch die Community bekommt. Aber manchmal frage ich mich, wieso ich mir um Motiv und Bildausschnitt Gedanken mache, wenn scheinbar jedes Foto von jedem Fotografen durch die hippe Oma-Optik ein "ganz, ganz schickes Foto" und "boah, voll toll" zu sein scheint. Bearbeitung in jeglicher Art sollte den Urheber, als auch den Betrachter nicht davon abhalten, kritisch zu sein, was Motivwahl, Komposition etc pp angeht. Doch das Gegenteil scheint mir manches Mal der Fall zu sein - und das verleidet mir bisweilen sogar Instagram an sich.


Unter dem Label Instagram kann man sehen, was ich so mit dieser App fabriziere. Wie man sieht, neige ich auch hier stark zum Komponieren, statt zum bloßen Dokumentieren.


IN ECHT NICHT ECHT
In der Werbefotografie ist die Bildbearbeitung ja nicht mehr wegzudenken. Das verhindert übrigens auch recht erfolgreich unser Anders-Denken. Angefüttert mit Bildern von rehbeinigen Grazien mit porentief reiner Haut und bis in die Haarspitzen blendend gesunder Mähne wird Natürlichkeit nicht mehr gerne gesehen - auch wenn man so überaus gerne über sie redet. Bildbearbeitung heute in Verbindung mit einer gesteigerter Erwartungshaltung von Firmen und Konsumenten hat definitiv die Realität verzerrt. Selbst Bilder von Natürlichkeit sind wohl kaum natürlich, sondern simulieren diese nur auf einem "ästhetisch hohen" Level.
Kampagnen diverser Stars mit Vorher-Nacher-Bildern zeigen es eigentlich, die Coverbilder der TV Movie lässt wohl auch den ahnungslosesten Menschen ahnen, dass da im Retuschier-Topf gekocht wurde. Trotzdem tropft es unaufhörlich in unsere Hirne, die künstliche Perfektion. Und ist (meiner Meinung nach) präsenter in unserer alltäglichen Rezeption, als manch einer glauben wollte. Trotz relativ verbreiteten Bewusstseins über die ominpräsente Plastikwelt herrscht doch irgendwie ein Unbewusstsein (siehe Handwerk gegen den Rest der Welt).



Enstanden bei einer Fortbildung während meiner Ausbildung. Hatte mich wohl im Photoshop-Irrgarten verlaufen...

DIE ENDLOSE LEINWAND
Bildbearbeitung ermöglicht nicht nur das Optimieren von Bildern und sogar das Automatisieren dieses Prozesses, sondern ist auch generell ein enormer kreativer Multiplikator. Eine Leinwand, die nicht zerstört werden kann, Farben, die niemals ausgehen und kein Fehler, der nicht korrigiert werden kann. Im Gegensatz zu "analogen" Künsten können Fehler schneller und vor allem ohne Konsequenzen (für das Werk, das Material, die Nerven, den Geldbeutel) gemacht werden, um sich auf die Weise unglaublich schnell weiterentwickeln zu können, sowohl persönlich-künstlerisch, als auch "handwerklich". Das ist für mich eines der wichtigsten positiven Aspekte der Bildbearbeitung!


PERSÖNLICHES FAZIT
Gerne erliege ich hin und wieder dem Charme der Möglichkeiten, bremse mich aber zumeist gut aus (hoffe ich!). Wichtig ist mir das ständige Reflektieren über Komposition, Technik und auch die Botschaft hinter einer Fotografie. Die Stärke der Bildbearbeitung hängt dabei für mich ab von Motiv, Verwendung, persönlichem Geschmack und Können. Es gibt kein "falsch", kein "zuviel", solange diese Faktoren ihre Anwendung gefunden haben. 
Schade ist es dennoch, dass etwas, das der Fotografie "zuarbeiten" sollte, Rang und Ruf des Handwerks unterminieren kann. Das zu ändern vermag wohl aber niemand anderes als ein reflektierter Konsument, der wohl nicht gerade Massenware zu sein scheint. Manchmal lähmt mich dieser Gedanke in meiner Arbeit, weil ich sie trotz Lobes von anderen nicht selber akzeptieren kann - aber das ist wohl mein persönliches Problem, nicht das der Welt.
Letztlich ist Bildbearbeitung definitiv Fluch UND Segen. Ein Fluch, weil es die Vorstellungen der Menschen in unterschiedlichster Hinsicht mit falschen Eindrücken beeinflusst, ein Segen, weil es unglaublich viele Möglichkeiten bietet, sich selber auszudrücken und zu erschaffen. Ohne kann ich nicht mehr, ich möchte schon sagen leider. Doch das wäre fast gelogen ;)

EDIT
Ich möchte allen Lesern dieses Posts einen weiteren, wie ich finde sehr schön ergänzenden Text ans Herz legen - die liebe Melly schrieb unter dem Titel "Kontrast. Wieso ich meinen Beruf hasse" über ihre Hassliebe zu Fotografie als (Achtung! Jetzt kommt's!) gelernte Fotografin. Definitiv lesenswert, wie übrigens auch ihr Blog selber!

27 Kommentare:

  1. Super Post, den ich sehr interessiert gelesen habe. Die "Plastikwelt" wie du sie so schön beschreibst ist wohl (leider) nicht mehr wegzudenken...

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    1. Danke sehr :) Ja, leider wird es auch so bleiben und (wie ich stark befürchte) das Ende der Fahnenstange wird noch nicht erreicht sein...

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  2. Ich empfinde die Möglichkeit der Bildbearbeitung schon sehr als Segen weil sie einem einfach so viele Möglichkeiten gibt. Ich gehöre eh nicht zu denen, die die Originalbilder völlig entfremden sondern noch eher natürlich gestalten. Ich bin eh kein Profi und kann sonst was skurriles anstellen mit Photoshop, auch wenn ich das Programm auf dem PC hab. Ich trau mich da wohl einfach nicht ran, weil ich mich einfach nicht auskenne :D

    Liebe Grüße aus Münster nach Münster :)
    Michelle
    http://muensteranerin.blogspot.de/

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    1. Möglichkeiten gibt sie einem unbestreitbar. Aber die Tatsache, dass sie schon in jungen Jahren die Selbstwahrnehmung zu verzerren vermag (man denke an die ominösen Myspace-keine-Nase-Fotos) und trotz des Wissens um sie leicht vergessen wird, macht Bildbearbeitung zu einem machtvollen, leicht gegen den Konsumenten einsetzbares Instrument. Das finde ich immer bedenklich dabei und kann es irgendwie bei allen Vorteilen nicht aus meinem Kopf kriegen... :/

      Haha, schöne Grüße von bei der Eissporthalle :p

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  3. geht mir auch so - auch wenn ich viel zu kreativlos bin, um mit Photoshop viel anzufangen :(

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    1. Das ist aber wiederum das schöne an Grafikprogrammen - ausprobieren kostet dich (nach Anschaffung des Programms) praktisch nichts und durch die Möglichkeit, praktisch alles rückgängig zu machen und auch nicht-destruktiv zu arbeiten, lässt sich viel ausprobieren und lernen :) Einfach rantrauen :D

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  4. Für mich ist das RAW-Format definitiv ein Segen. Ich belichte meine Bilder eigentlich immer zu gering, um die Helligkeit dann im CameraRaw gegebenenfalls hochzuziehen. Das beschert mir kürzere Belichtungszeiten und somit schärfere Bilder und das elendige Ausbrennen von hellen Stellen hat man auch im Griff. Und das ohne Qualitätsverlust. Bei Photoshop sind es die Ebenenmasken, die mir große Dienste leisten. Mal eben einen bestimmten Bildbereich aufhellen, ohne dass einem auf der anderen Bildhälfte irgendwas ins Weiß ausbrent: großartig. Wie man sieht, nutze ich Photoshop gerne und oft, allerdings beschränke ich mich auf die Bearbeitung, die ich auch in der Dunkelkammer analog bewerkstelligen könnte. Retusche kommt für mich da gar nicht in Frage, Menschen sollen auf meinen Fotos so aussehen, wie in Wirklichkeit auch.

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    1. Ja, viele Aspekte der Bildbearbeitung sind defintiv ein Segen :) Aber wie ich schon schrieb, gehören für mich auch ein paar negative Aspekte dazu, die mir immer wieder mal in irgendeiner Form begegnen. Nun gut, alles hat seine zwei Seiten, aber die Kehrseite der BiBe ist für mich mittlerweile nicht mehr zu tolerieren bzw. ich finde, Menschen sollten besser sensibilisiert werden.

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  5. Ein sehr interessanter Post, ich kann dir da nur zustimmen. Manchmal kann ich es echt nicht lassen, Fotos zu bearbeiten, weil ich unbedingt was WOW-mäßiges daraus machen möchte. Oft sehe ich aber nicht, dass das Bild schon so gut ist. Das muss mir mein Freund dann immer sagen >_>
    Ich versuche so oft wie möglich, das Foto natürlich zu halten.

    Und die Sätze wie "Das und das kannste ja in Photoshop wegmachen" musste ich mir auch schon oft anhören. Mit was für einer Selbstverständlichkeit das immer gesehen wird... Ich meine, wenn man so viel in Photoshop an einer Person ändert, ist das doch nicht mehr echt, das Foto ._. Wenn das jetzt von vornerein geplant ist - ok. Aber wenn jemand ein ganz normales Portrait von sich haben möchte und hier und da was anders haben will... wie schon gesagt. Das ist doch dann nicht mehr echt.

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    1. Haha, das kenne ich, muss ich auch oft ausbremsen :) Daher LIEBE ich die Arbeit mit Eben in PS, um zwischen den Stufen hin- und herschalten zu können - dann kann ich nochmal die Schritte nachvollziehen und das Ganze besser beurteilen.

      Die Selbstverständlichkeit geht leider auch gerne mal zu Lasten des Fotografen. Fotogenität liegt für einige nicht an einem selbst, sondern am Fotografen. Entspricht das Ergebnis nicht den eigenen Wünschen, soll Photoshop das doch gerade biegen... Leider weit gefehlt. Wäre das so, wäre jeder Fotograf, der ein Grafikprogramm besitzt und nicht diejeniger, die sich schon VOR dem Fotografieren mit dem Motiv und Lichtsituation auseinandersetzen.

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  6. Wow - ein verdammt toller Text!
    Darf ich dich verlinken und in einem Post erwähnen? Hast mich gerade sehr zum Nachdenken gebracht :)

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    1. Danke, das freut mich :) Klar, kannst den Post gerne verlinken :)

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  7. hey, ich bin noch ziemlich unerfahren in photoshop etc. dnke aber darüber nach mir eins zu kaufen, das problem ist nur, dass es unglaublih viele davon gibt und ich nicht weiß welches ich mir kaufen soll oder wenigstens als testprogramm runterladen soll. kannst du mir tipps geben?:)

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    1. Wesentlich günstiger als Photoshop ist Photoshop Elements. Von beiden Programmen kann man sich immer Testversionen auf adobe.com herunterladen, mit denen man 30 Tage arbeiten kann. Du musst für dich herausfinden, was du machen und wieviel Geld du ausgeben möchtest :)

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    2. das einzige pronlem ist nur, dass es so viele 'arten' gibt z.b. photoshop lightroom und was weiß ich noch alles^^ benutzt du denn das 'normale' photoshop oder noch bessere frage mit welchem hast du angefangen;)
      (sorry, dass ich so nerve:(

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    3. Da ich immer noch nicht weiß, was du machen willst, kann ich dir da nur allgemein antworten ;)
      Elements ist die günstigere und etwas abgespecktere Variante von Photoshop. Lightroom ist zur Fotobearbeitung da. Und Fireworks ist für Grafiken z.B. im Bereich Webdesign. Das ist dann auch schon die gesamte Phothop-Familie :)

      Ich arbeite ausschließlich mit Photoshop, aber das liegt daran, dass ich darin mittlerweile fast alles hinbekomme, was ich für mich brauche. Alternativ weiche ich auf das vektorbasierte Programm Adobe Illustrator aus, wenn es um beliebig skalierbare Grafiken geht, weil ich Grafiken auch mal nicht nur für das Web brauche, sondern auch für den Print in verschiedenen Formaten.

      Wie gesagt - du musst wissen, was du machen willst, dann probiere dich einfach an einer Testversion aus. Die aktuellen Preise der Vollversionen findest du überall im Netz :)

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  8. Ein schöner Beitrag!
    Ich spiele zwar gerne mit Photoshop rum, belasse es aber meistens bei Helligkeit/Kontrast und ich versuche mich höchstens noch an der Bereinigung von unreiner Haut. Und stoße dabei schon oft an meine Grenzen in Bezug aufs Wissen/Können. :)
    Womit ich in den letzen Monaten jedoch gerne noch dazu herumexperimentiere, sind Gradationskurven, die dem Bild eine ganz eigene Farbstimmung verpassen. Aber machmal habe ich auf all das einfach gar keinen Bock und poste das Bild einfach ganz genau so, wie es entstanden ist. Und erstaunlicherweise ist das Feedback ebenfalls positiv. :)

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    1. Dass du dennoch gutes Feedback bekommt, zeigt einfach, wie immens wichtiger als die Bearbeitung die Komposition ergo der Fotograf doch ist! Find ich super und bei dir auf jeden Fall sehr verdientermaßen <3

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  9. Wirklich toller, sehr wahrer Text.
    Ich selbst würde mich als eher naturnahen Menschen beschreiben
    und verzichte lieber auf den schnellen "WOW-Effekt", weil ich
    weiß, dass die Natur mit ein bisschen mehr Arbeit und genauerem
    Hinsehen die selbe Begeisterung hervorrufen kann.

    Genau das finde ich auch an deinem 50f-Projekt so toll, dass
    die Fotos nicht übermäßig bearbeitet werden sollen.

    Trotzdem steht "lernen, mit Photoshop umzugehen" sogar in meiner
    "101 Dinge in 1001 Tagen"-Liste ;)

    Liebste Grüße

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    1. Der WOW-Effekt muss nicht die Bearbeitung sein - wenn es nur die ist, ist das Bild in seinem Ursprung nicht gut. Das kritisierte ich im Text ja z.B. an Instagram so stark. Wenn die Bearbeitung über die Qualität der Aufnahme an sich hinwegtäuscht, hat man nicht fotografiert im eigentlichen Sinne der Handlung - zumindest meiner Meinung nach. Deswegen sind für mich Kommentare wie "Tolle Bearbeitung!" echt übel, weil ich dann immer denke "Ok, das Bild ist aber an sich nicht gut? Dann habe ich versagt!" Das ist etwas hart, aber ich bin da zu mir selber auch hart, haha :p

      Mich freut das, dass dieser Aspekt der "ungetrübten Fotografie" (ich nenn das jetzt mal so) dir bei 50f so gut gefällt. Darum geht es ja im Kern bei diesem Projekt - back to basics, back to photography. Komponieren mit dem Werkzeug Kamera, keine Täuschungsmanöver mit der Trick-Kiste Photoshop.

      Ja, an sich ist Photoshop toll! Sofern man es nicht völlig übertreibt (es sei denn, das wäre das Konzept). Wenn du Fragen hast und ich dir irgendwie helfen darf, sag Bescheid :)

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    2. Jab, ich bin genau deiner Meinung.
      Ich wollte dir mit meinem Kommentar ja Recht geben =)

      Bei Photoshop muss ich wohl erst mal von Null anfangen.
      Wenn ich mich durch die grundlegenden Tutorials gekämpft
      habe und dann Fragen auftauchen würde ich mich geehrt
      fühlen, wenn ich mich an dich wenden kann =)

      Liebste Grüße

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  10. Auf den Punkt gebracht, perfekt ausgedrückt!
    Fluch und Segen zugleich - wie wahr.
    Die Privaten-Sprüche höre ich auch nur zu gern... Selbst beim weggehen mit Freunden, wenn dann Partyschnappschüsse gemacht wurden, hab ich eine Zeitlang hören müssen: "Schickt das Bild nachher Melly, die macht das dann schon." - Was soll ich denn machen? Die Wahrheit verändern? ^^

    Ich bin auch durchaus ein Fan von Instagram, bin gerade übrigens sehr begeistert von deinen Aufnahmen. Zu meiner Schande, ich nutz das Programm wirklich nur zur Dokumentation meines uninteressanten Alltags und mach mir nur hin und wieder mal Gedanken bei bestimmten Bildern die wirklich eine Aussage haben sollen. (Asche über mein Haupt)

    Ich liebe Photoshop wirklich, aber nur noch für mich und meine Art von "Kunst" - nicht für die anderen und deren Wahn zur Täuschung :)

    lg, Melly

    (Ich dacht schon fast es geht mir allein mit meiner Meinung so, bin froh das noch andere Gelernte das Ziel nicht aus den Augen verloren haben^^)

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    1. Danke sehr! Ich finde es auch noch spannender, dass du ebenfalls aus der Branche bist und daher beide Seiten auch kennst :)

      Finde deinen Text auch super, habe ihn jetzt mal hier verlinkt :D

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    2. Wow, Danke :D

      Ich finds super das es noch mehr gibt, die auch so darüber denken & vor allem dem ganzen auf irgendeiner Seite beruflich gegenüber standen (:

      Vielen lieben Dank, freut mich wirklich sehr das dir mein Text gefällt :)

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  11. Das ist wirklich ein toller Artikel und ich finde es toll, dass du dich damit so auseinander setzt. Manipulation kann Kunst sein, aber auch das was sie ist: Manipulation. Ich glaube aber eher, dass das vor allem ein Problem der Werbebranche an sich ist. Die Fotografen sind sich bewusst, was sie da tun, die Konsumenten nicht. Warum bewirbt man Katzenfutter mit einer sexy Frau und stellt es nicht einfach so dar, wie es ist: Katzenfutter. Ja das ist langweiliger, aber ehrlicher.
    Bist du professionelle/gelernte Fotografin? Da wird man ja fast neidisch bei soviel Know-How und tollen Bildern auf deinem Blog ;) Wirklich Klasse!

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    1. Danke sehr :) Ja, das Unbewusstsein der Konsumenten kommt nicht nur von Desinteresse, sondern auch von Unwissenheit. Beide Seiten könnten/müsste also was tun, aber das wird wohl kaum in dem Maße passieren, wie es nötig wäre. Ich glaube, das war in Israel, wo auf Werbepostern per Gesetz stehen muss, dass sie manipuliert sind. Das wäre zumindest ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.

      Ja, ich bin gelernte Werbefotografin. Gerade in der Werbefotografie ist die Vertuscherei unglaublich häufig vertreten, leider!

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  12. Hallo, wirklich ein super Thema über das ich auch schon viel kontrovers nachgedacht habe: Auf der einen Seite kenne ich noch die Zeit als ich im Labor "abgewedelt", mit Haarpinsel retuschiert und schwarz/weiß-Aufnahmen mit Lasurfarbe kreativ eingefärbt habe. Das gleich habe ich heute halt konfortabler = super! Auf der anderen Seite kenne ich auch die Momente, wo man mit Software und dank großer Festplatten so viele Versionen von einem Bild hat, das man sich selbst mit der letztendlich Wahl quält, sozusagen. Meine letzte Kamera habe ich mir dann u.a. deshalb ausgesucht, weil sie unglaublich gute Jpg's produziert. Da komme ich dann nicht so in Versuchung, beim RAW-Entwickeln doch wieder kreativ zu viel herumzuprobieren. Ich möchte wieder noch mehr dahin, meine Vorstellung umzusetzen. Und wenn mir dabei dann Software hilft, finde ich es wieder super. Aber ich kann nun auch häufig direkt mit den Jpgs aus der Kamera leben.

    Liebe Grüße aus Hamm!

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